Wenn wir an Barrierefreiheit in der digitalen Lehre denken, gehen wir meist von Menschen mit Sehbehinderungen oder motorischen Einschränkungen aus. Sind Anwendungen tastaturbedienbar, können Inhalte ausgelesen werden und wie gut sind diese visuell wahrnehmbar? Daneben ist es aber auch sehr wichtig sicherzustellen, dass Inhalte für alle Teilnehmer:innen verständlich sind. Hier gilt es Bedürfnisse von Menschen mit Lernschwierigkeiten und neurodiversen Menschen zu berücksichtigen.  

Neurodiversität beschreibt das Konzept verschiedener neurologischer Entwicklungen. Als neurodivers werden z. B. Menschen mit Autismus, Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts- Störung (ADHS) und Dyslexie (vormals Lese-Rechtschreibschwäche) bezeichnet. In unserem Verständnis handelt es sich hierbei aber nicht um Krankheiten oder Störungen, sondern um vielfältige neurologische Baupläne. Vereinfacht bedeutet das, dass neurodiverse Menschen anders lernen, anders denken und sich anders verhalten.

Neurodiversität bringt viele Potentiale mit sich, denn oft ist es wichtig und von Vorteil, anders zu denken. Wichtig ist es aber, bereits Kindern die notwendige Unterstützung zu bieten.  

Grundsätzlich gilt: neurodivergente Menschen und ihre Bedürfnisse sind verschieden. Und genau deshalb kommt es darauf an, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Im Umgang mit neurodiversen Menschen gelten Sensibilität und Bewusstsein als Grundvoraussetzung. Daneben sollten ein paar allgemeinere Aspekte berücksichtigt werden. Benutze auf alle Fälle eine klare und unmissverständliche Sprache. Eine eindeutige und klare Kommunikation trägt maßgeblich zum Verständnis neurodiverser Menschen bei. So sollte auch darauf geachtet werden, dass Aufgaben und Anweisungen stets klar und Schritt für Schritt formuliert werden.

Übrigens, neurodivergente Menschen sind auf dem Arbeitsmarkt oft sehr gefragt. Sie bringen neue und alternative Perspektiven ins Team und tragen so zur Kreativität und Innovation eines Teams bei.