Wie gestalte ich meine Lernsessions inklusiv und barrierefrei?

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In unserem ersten Artikel haben wir gelernt, warum es so wichtig ist digitale Barrierefreiheit zu berücksichtigen. Alle Menschen sollen von der Digitalisierung profitieren. Das gilt natürlich auch in der digitalen Lehre, von der Menschen mit Behinderungen keinesfalls ausgeschlossen werden dürfen. Webinare und das sogenannte Distance Learning, also der Fernunterricht vom eigenen PC aus, haben längst Einzug in den Alltag erhalten. In diesem Artikel möchten wir uns genauer mit der Frage beschäftigen, wie wir unsere digitalen Lerneinheiten möglichst inklusiv und barrierefrei gestalten können.

Vorab können Teilnehmer:innen nach persönlichen Bedürfnissen gefragt werden, z.B. in der Einladung zur Veranstaltung. Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Anbieter:innen für Videokonferenzen. Bereits die Wahl des richtigen Tools für Videokonferenzen stellt ein erstes wichtiges Kriterium der Barrierefreiheit dar. Auf alle Fälle sollte ein Tool verwendet werden, das neben Audio und Video auch Chatfunktion anbietet. Manche Menschen, z.B. Personen mit Sprachschwierigkeiten möchten vielleicht lieber via Chat partizipieren. Sind gehörlose Personen und Gebärdensprachdolmetscher:innen beteiligt, kann z. B. darauf geachtet werden, dass das Video Tool ein Fixieren und ein individuelles Einstellen der einzelnen Fenster der Teilnehmer:innen unterstützt. Die Anwendung sollte zudem tastaturbedienbar sein und hohe Kontraste aufweisen.

Die Grundvoraussetzung für das digitale Setting in der Lehre ist eine gute Ausrüstung und technische Rahmenbedingungen. Eine gute Internetverbindung ermöglicht einen störfreien Ablauf und trägt zum Verständnis des Gesagten und Gezeigten bei. Headsets können zusätzlich zu einer besseren Audio-Übertragung beitragen. Auch Störgeräusche im Hintergrund sollten, wenn möglich, vermieden werden, sodass z.B. auch Menschen mit Hörschwierigkeiten besser folgen können. Die richtigen Lichtverhältnisse und das Nutzen einer qualitativ guten Webcam sorgen für ein gutes Bild und tragen zudem dazu bei, dass das Ablesen des Mundwerkes erleichtert wird. Indem gezeigte Bilder, Grafiken, Tabellen auch verbal beschrieben werden, kann sichergestellt werden, dass auch Teilnehmer:innen mit Seheinschränkungen keine wichtigen Informationen entgehen und diese eingebunden werden können. Für sie kann es auch hilfreich sein, Materialien und Unterlagen schon im Vorfeld, zumindest aber danach zur Verfügung zu stellen.

Die Grundregel lautet: Achte auf das 2-Sinne Prinzip. Alle Informationen sollen in mind. 2 Sinne wahrnehmbar sein: Also z.B. durch Sehen, Hören oder Tasten. Am besten, du denkst bereits bei der Vorbereitung und Planung an verschiedene Bedürfnisse. Können Inhalte, die nicht gehört werden können, visuell dargestellt und zugänglich gemacht werden? Können Inhalte, die nicht gesehen werden können, auch verbal und akustisch wiedergegeben werden? Auf diese Weise stellst du sicher, dass du alle Teilnehmer:innen einbindest und dir alle folgen können.

Wie du bereits gemerkt hast, profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern alle Teilnehmer:innen von Barrierefreiheit. Weitere Beispiele hierfür sind das regelmäßige Einlegen von Pausen und ein angenehmes Redetempo.


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Der österreichische Pionier im Bereich der (digitalen) Barrierefreiheit und Begleitung von jungen Menschen mit Behinderung in der Phase der Berufsorientierung und des Berufseinstiegs. Neben diesem Hauptthema schafft myAbility inklusive Lernwelten und ist der Spezialist für (digitale) Barrierefreiheit von Lösungen - und genau hier unterstützt das innovative Sozialunternehmen auch bei #weiterlernen.